Die ersten Aufzeichnungen vom Bestehen einer Musik in Dornbirn stammen aus dem Jahre 1797. Aber auch aus jener Zeit wird von Überlieferungen berichtet, dass zu noch früheren Zeiten „Musikbanden“ in Dornbirn bestanden haben sollen, die mit primitiven Instrumenten ausgestattet waren. So sollen sie Bassinstrumente aus Holz, ähnlich den Orgelpfeifen gehabt haben. Im Jahre 1805 bestand die Türkische Musik unter Kapellmeister Senn und aus der gleichen Zeit lautet eine Verordnung „Musik darf an Sonn- und Feiertagen nur eine Stunde lang gehalten werden“. Im Jahre 1806 stellt Johann Michael Rein ein Gesuch an die Gemeinde und bittet um Unterstützung der 28 Mann starken Musikbande für die Beteiligung an Prozessionen und beim Besuch des Bischofs. Mit den dafür bewilligten 30 Gulden konnte die Musik ihre Schulden teilweise decken. Einer der letzten Aufzeichnungen aus dieser Zeitperiode zu Folge erhielt die Musik im Jahre 1815 unter dem Direktor Verwalter Herburger 102 Gulden. Es folgt eine längere Zeit, aus der keine Aufzeichnungen bekannt sind. Vermutlich hat in diesen Jahren gar keine Musikbande bestanden, denn Dornbirn war bis etwa 1850 Garnison der verschiedensten Truppen. Diese verfügten zumeist über eine eigene Musik, die bei den verschiedenen Anlässen in der Gemeinde mitwirkte.

Nach längerer Unterbrechung entstand endlich im Jahre 1846 wieder eine Dornbirner Gemeindemusik. Mit der Unterstützung einiger Musikfreunde war es möglich, den ehemaligen Militärmusiker Franz Merk als Kapellmeister anzustellen. Er sorgte für eine möglichst komplette Ausstattung der Kapelle. So hatte sie Schlagwerk, Schellenbaum und an der Spitze marschierte damals schon ein Tambourmajor. In den 50er Jahren übernahm Johann Hefel, Webereileiter bei der Firma F.M. Hämmerle die Kapellmeisterstelle. Konzerte gab man im „Mohren“, im „Kreuz“ und in der „Gans“ (später Schlossbräu). Ein besonderer Anlaß war die Fronleichnamsprozession; am Nachmittag gab es dann ein Platzkonzert auf dem Marktplatz.

Aber auch in denkwürdigen Situationen war die Dornbirner Gemeindemusik dabei. So begleitete sie 1859 als auch 1866 die in den Krieg ausziehenden Schützen bis Hohenems und holte sie nach der Rückkehr dort wieder ab. Mitte der 70er-Jahre gab es dann offensichtlich Schwierigkeiten und so konnte man im Gemeindeblatt vom 24. Jänner 1875 lesen: „Graue Lodenröcke. Nachdem die Dorfer Musikbande voraussichtlich für längere Zeit eingegangen ist, werden die Uniformröcke derselben sammt etlichen grauen Filzhüten, um nicht den Motten zum Opfer zu fallen, am Lichtmeßmarkte nachmittags in öffentlicher Versteigerung verkauft werden. Der Erlös wird in der Sparkasse hinterlegt und daselbst den Zwecken einer sich wieder bildenden Musikbande gesichert zu bleiben. Die Versteigerungsankündigung wird später im Blatte erscheinen.“